Mittwoch, 28. September 2016

Fensterbänke einbauen

Da wir momentan noch warten, das der Estrich belegreif getrocknet ist und wir daher fast tropische Temperaturen im Haus haben lassen sich Tapeten nicht sonderlich gut kleben (Fugen gehen wieder auf). Daher haben wir die Zeit genutzt und die Fensterbänke montiert.

Hier kommt eine kleine Anleitung, wie wir es bei uns gemacht haben.
ProHaus liefert Holzfensterbänke, welche wir Qualitativ als hochwertig ansehen.
Natürlich muss auch der ProHaus-Bauherr seine Fensterbänke selbst einbauen. Hierbei gilt es sehr genau und ordentlich zu Arbeiten. Schnell, schnell sollte man das nicht erledigen, sondern mit viel Zeit und Ruhe, denn schlecht gesägte Fensterbänke sieht man ein Leben lang...

Zu Beginn haben wir uns alle Fensterbänke aufgemessen. Hierbei hatten bei uns alle Fensterbänke eine Breite (lichtes Maß der inneren Wandschenkel) von 108cm +/- 0,5cm.
Breite bestimmen: 108cm
Somit haben wir uns entschieden, dass seitlich bei allen Fensterbänken ein Teil von 3,5cm überstehen soll. Außerdem soll die Fensterbank 4cm nach vorne raus stehen. Das sieht für uns am schönsten aus.

1) Unterfütterung der Fensterbänke: Hier hat uns unser Ausbauberater Hr. S***yn empfohlen doch einfach 2 Zollstockglieder zu nehmen und damit den Höhenunterschied der hinteren Nut am Fenster zu überbrücken. Denn die Nut am Fenster ist 25mm hoch und die Fensterbänke haben eine Stärke von 18mm. Selbst mit Acryl sehen diese 7mm sehr bescheiden aus. Der "Tipp" unseres Ausbauberaters hat uns beiden überhaupt nicht gefallen, weshalb wir  nach einer wesentlich schöneren, bzw. fachlich besseren Lösung gesucht haben. Schlussendlich hat mein Mann Rigips-Platten auf der Internetseite vom Bauhaus mit 6,5mm Stärke gefunden. Diese haben wir dann besorgt und eingebaut - für uns ist das die perfekte Lösung des Problems: (kosten: ca 12€)

Rigipsplatte zugeschnitten und verschraubt


2) Dehnungsfugen einbauen: Wie im Bild oben auch zu sehen haben wir noch 5mm starke Randstreifen hinten längs vom Fenster und seitlich der Fensterbänke eingebaut, damit die Fensterbank "arbeiten" kann und diese später nicht anfängt zu "knarksen" wenn diese belastet wird.

3) Fensterbank auf die geforderte Gesamtlänge kürzen: In unserem Fall wurde die Fensterbank auf 115cm um nur 3cm gekürzt. Dies ist die Länge mit den seitlichen Schenkeln, welche Überstehen sollen. Vor dem schneiden mit der Kapp- und Gehrungssäge und der Handsäge haben wir die Fensterbank immer ca. 10cm breit mit Kreppband abgeklebt; Vorteil: Beim schneiden reißt nicht so viel Material aus und die Fensterbank wird auf der Oberfläche beim schneiden nicht durch die Handkreissäge verkratzt.










4) Seitentaschen aussägen: Es gibt auch viele Bauherren, die den Rigips an die Fensterbank anpassen und diese dann sozusagen in die Nut schieben. Wir haben uns für die andere Variante entschieden und die Seitentaschen (die 3,5cm) ausgeschnitten. Hierzu haben wir bei jeder Fensterbank die Breite ausgemessen und dann abzüglich der Dehnungsfugen die Breite festgelegt. Bei uns war die Fensterbank insgesamt 115cm breit. Die lichte Auflagefläche der Fensterbank beträgt 108cm. Dehnungsfugen ca. 3 bis 5 mm. Somit benötigen wir eine Breite von 107,5cm. Seitlich mussten also ca, 3,7cm ausgeschnitten werden. Nach vorne sollte ja ein Schenkel von 4cm überstehen. In den Ecken habe wir dann die nicht ganz ausgesägten Holzreste welche bedingt bei der Handkreissäge stehen blieben mit einem Stechbeitel ausgeschlagen. Wir haben absichtlich keine Stichsäge benutzt, da der Schnitt so rechtwinkliger und gerader wird und weniger ausfranst.







5) Einlegeversuch: Wir haben dann absichtlich immer erst mal die Fensterbank mit den seitlich ausgeschnittenen Taschen eingelegt und dann hinten gegen das Fenster gedrückt. So konnten wir jetzt einmal rechts und einmal links das Maß bestimmen um die Tiefe der Fensterbank zu sägen.


6) Tiefe der Fensterbank sägen: Auch hier haben wir die Fensterbank immer abgeklebt, angezeichnet und dann gesägt. Meistens haben wir ca. 3,5cm abgeschnitten um unser Wunschmaß von 4cm Überstand im vorderen Bereich zu erhalten:




7) Fensterbank einkleben; Nach dem Sägen haben wir die Fensterbank noch mal zur Kontrolle eingelegt. Wenn dies ok war, haben wir streifenförmig Silikon aufgetragen und die Fensterbank eingelegt. Fest andrücken und fertig für heute.







8) Seitenstöße bearbeiten: Nachdem die Fensterbank über Nacht angetrocknet ist kann nun die seitlich noch sehr unschöne Preßholzoptik kaschiert werden. Hier hat ProHaus streifen mitgeliefert, welche vorzugsweise mit einem Bügeleisen angeklebt werden können. Hierbei sollte man ein Tuch nicht vergessen. Nach Erwärmung der Streifen wird der Kleber auf der Rückseite Flüssig. Die Klebestreifen sollten ca. 2 Minuten mit dem Bügeleisen fest "masiert" werden. Nach ca. 20 Minuten kleben die Streifen bombenfest. Ich habe aus Spaß bei einem Streifen versucht diese Abzuziehen, keine Chance. Dies dürfte aber auch daran liegen, das ich ein Bügeleisen verwendet habe. Ich habe ein Video gesehen, da hat jemand diese Streifen mit einem Fön erwärmt und angedrückt. Finde dies etwas ungeschickt, da a) die Gefahr besteht, das man seine Fensterbank ankokelt und b) das man sich beim andrücken der Streifen die Finger verbrennt.


9) Klebestreifen zuscheiden: Nachdem die Klebestreifen jetzt angetrocknet sind habe ich mit einem frischen und scharfen Cuttermesser diese vorsichtig abgeschnitten. Um teilweise kleine ausbrüche vom sägen und den Übergang besser zu Kaschieren habe ganz vorsichtig ich mit weißem Edding die Kanten nachgemalt.




10) Fugen mit Acryl nachbearbeiten: Vor dem Tapezieren sollten die Fugen an der Fensterbank grob vorgezogen werden. Nach dem Tapezieren dann noch mal sauber nachziehen. Dann streichen.

So Fertig.

1 Kommentar:

  1. Na das ist ja kein Hexenwerk, dann versuche ich mal unsere Bänke zu verbreitern... Werde mir das Holz bei der Schreinerei Nürnberg zusägen lassen und verkleben müsste man ja hinbekommen:)

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